Multireligiöses Gebet zum Unabhängigkeitstag der Ukraine

Multireligiöses Gebet für die Ukraine nach dem Unabhängigkeitstag in St. Marien Berlin Copyright: Michael Leh

Vor 31 Jahren erlangte die Ukraine ihre Unabhängigkeit wieder. Seitdem hat das Land in Sachen Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Um diese Entwicklung umzukehren, begann Russland im Februar 2014 mit der Okkupation der Krim und von Teilen des Donbass einen Krieg gegen die Ukraine, bei dem bis zum 24.02.2022 bereits über 14.000 Menschen getötet worden waren.

Mit dem Ziel der vollständigen Eroberung der Ukraine griff Russland in jener Nacht deren gesamtes Territorium an und marschierte von drei Seiten aus ein. Die Reaktion der Weltgemeinschaft war eindeutig: Bereits am nächsten Tag wurde Russland vom Europarat ausgeschlossen. In der UN Vollversammlung stimmten nur noch Belarus, Eritrea, Syrien und Nordkorea mit Russland.

Der russische Krieg ist die größte humanitäre Katastrophe, die Europa seit dem zweiten Weltkrieg erlebt. Über 13 Millionen Ukrainer:innen sind vor den Verwüstungen ihrer Wohngebiete, Krankenhäuser und Schulen sowie den Gräueltaten der Bodentruppen in den besetzten Gebieten geflohen. Die ukrainische Armee konnte die Einnahme von Kyiv, Charkiv und Odesa bisher verhindern. Die Bevölkerung ist weitgehend geeint in dem Willen, die Souveränität ihres Landes zu verteidigen. Alle freiheitlichen Demokratien sind mittlerweile bereit, ihr zur Verfügung zu stellen, was sie dazu braucht.

Gemeinsam mit unseren jüdischen und muslimischen Geschwistern vom House of One glauben wir, dass auch Gebete gebraucht werden. Denn sie verbinden uns mit den vom Krieg Betroffenen. Das stärkt deren Hoffnung und unsere Empathie. Dieser Krieg wird noch viele Monate dauern. Wir wollen uns nicht an ihn gewöhnen, sondern uns die tägliche Situation der Betroffenen vor Augen führen. Wir glauben, dass Gott uns die nötige Kraft geben kann, ihnen furchtlos zur Seite zu stehen und für ihre Freiheit auch einen Preis zu zahlen.

Anlässlich des Unabhängigkeitstages hielt ich meine Predigt über Jeremia 27:12-15

Eine richtige Prophetie zur falschen Zeit am falschen Ort:

Die Predigt öffnet sich hier zum Nachlesen.